Ceres Administrator
Anmeldedatum: 23.06.2009 05:06 Beiträge: 8871
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Verfasst am: So 01.12.2024 09:57 Titel: Tag 1 |
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Mein Alkoholismus war nicht nur der Rausch, er beeinflusste mein ganzes Leben. Er kontrollierte mein Verhalten, entschied über Beziehungen und zerstörte Strukturen.
Meine Trockenheit ist daher ein genauso umfängliches Lebensprogramm. Ich sortiere mein Umfeld, gestalte meine Freizeit und organisiere meine Arbeit nach den Bedürfnissen des Trockenseins.
Es ist nicht nur die Angewohnheit, keinen Alkohol mehr zu trinken, es ist eine Lebenseinstellung geworden.
Mit oder ohne Lob. |
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Heide Administrator
Anmeldedatum: 28.09.2007 22:09 Beiträge: 7665 Wohnort: Bayern
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Verfasst am: Mo 02.12.2024 19:01 Titel: |
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Ich habe mir das Wort "heilig" angesehen, nach seinem Ursprung gesucht.
Es kommt aus dem Germanischen. Und bedeutet so viel wie: zueignen. Zugleich bezeichnet es einen abgegrenzten Raum.
Ich glaube, ich habe viele Jahre in einem "abgegrenzten Raum" gelebt. Als Kind und auch als Erwachsene. Denn fast immer gab es etwas zu verstecken, zu verbergen, zu verleugnen.
Als ich Kind war, war meine Mutter die treibende Kraft dafür, später war ich es dann selbst.
Erst galt das Trinken meines Vaters zu verheimlichen. Es, ihn, von unserem Leben weg zuhalten. Obwohl alle, Nachbarn, Freunde, Bekannte, wussten was Sache war.
Später dann begrenzte ich mein Leben meines Sohnes wegen. Ich hatte kein anderes Thema mehr, ich konzentrierte mich auf seine Trinkerei, hatte für nichts anderes mehr Zeit und Kraft.
So etwas möchte ich nicht noch einmal erleben.
Einen begrenzten Raum wegen eines anderen Menschen, - Nein!
Ich bin froh, dass diese Art von Begrenzung schon lange hinter mir liegt.
Und wenn ich eines gelernt habe in dieser Zeit, dann dass, das ich mich nie mehr aus den Augen verlieren, mich hinten anstellen möchte, sollte jemand aus meiner Familie irgendwann einmal konsumieren.
Meine Zeit, mein Leben ist mir heilig. Und das es so bleibt, darauf will ich immer achten. |
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