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thema verzichtgedanken

 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Selbsthilfe-Alkoholiker-Forum für Betroffene und Angehörige bei Suchtproblemen mit Alkohol Foren-Übersicht -> Ich glaube, ich trinke zuviel - was kann ich tun?
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panther
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BeitragVerfasst am: Mi 17.09.2008 06:56    Titel: thema verzichtgedanken Antworten mit Zitat

was sind verzichtgedanken?
wo kommen sie her und wie kann ich mir ein leben aufbauen, ohne ein verzicht verspüren oder ein gedanken daran haben zu müssen?
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panther
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BeitragVerfasst am: Mi 17.09.2008 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

mein zwillingsbruder hat letztes jahr gehairatet
ich war nicht auf seiner hochzeit
ich empfand das damal als verzicht
es war aber der richtige weg

es hat mich gestärkt mich aus unserem familiensystem aussteigen zu lassen, mich gestärkt für mich sorgen zu können, mein gesunden egoismus gestärkt, es hat meine trockenheit gestärkt, mich auch meine tochter schützen lassen

meine mutters neue mann trinkt, schwester damals auch noch
es wäre ein ort gewesen, wo alkohol getrunken wird
es wäre ein ort gewesen, wo familienstrukturen sind, emotionale familiäre bindungen sind die mein suchtgdächnis massiv hätten anregen können

ich hätte den abend bestimmt geschafft nicht zu trinken. die sorge hatte ich nicht. aber was hätte das familiäre zusammen treffen danach mit mir gemacht. das risiko wollte ich nicht eingehen und das prinzip meine nüchternheit an erster stelle zu setzen und hier risikominimierung zu betreiben war mein weg

mein bruder war sehr enttäuscht. auch meine tochter. am tag der hochzeit, war es ein komisches gefühl mich selbst ausgeschlossen zu haben - ich hatte verzichtsgedanken- aber die shg hat mir geholfen und mich gestärkt in meinem tun, gestärkt für meinen weg, für die distanz die ich brauche zu meiner familie um zu genesen.

mitlerweile verübelt es mir keiner. meine schwester ist trocken, meine mutti stolz auf mich, und mein bruder war halt später mich mit seiner braut besuchen

geht doch....
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panther
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BeitragVerfasst am: Fr 28.11.2008 09:03    Titel: Antworten mit Zitat

NIE MEHR OHNE ALK

eins hab ich kein alkohol mehr zu trinken als verzicht empfunden
sogar als verminderte lebensqualität

grillen ohne bierchen?
party ohne schlückchen
spaß haben einfach so? nüchtern?

hemmungsloser und beschwipst ist doch ein schönes gefühl. nie mehr beschwippst und heiter sein?

dabei auch noch glücklich und zufrieden werden?

ich war sehr skeptisch...

--------------------------------------

mitlerweile ist es kein verzicht mehr. mitlerweile ist es eine bereicherung

es lohnt sich, sich auf den weg zu machen

egal welche gedanken dabei aufkommen

sei es dir wert
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Valentia
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BeitragVerfasst am: Fr 28.11.2008 09:17    Titel: Antworten mit Zitat

ich habe das ganz ähnlich empfunden, panther.

nie mehr trinken? somit nicht mehr dazu gehören? wo genau gehöre ich denn dann nicht mehr dazu, frag ich mich heute

keinen spaß mehr haben? als könnte man spaß nur mit alkohol empfinden...

nicht mehr trinken dürfen. wer sagt denn, dass ich nicht mehr darf - könnte ja weitersaufen, liegt ja nur an mir.

heute geht es mir immer mehr wie dir, panther. ich darf trocken sein und mich wohl fühlen dabei. mich und meine umwelt wahrnehmen wie sie ist, ich bin. muss nicht mehr saufen müssen -und das genieße ich ganz besonders. von nichts mehr abhängig zu sein. nach dem ersten glas nicht ständig nur noch an das nächste denken zu müssen. eine veranstaltung der veranstaltung wegen zu besuchen, nicht wegem dem alk den es dort gibt. gestern am konzert wieder beobachtet. da waren leute, die das konzert gar nicht mehr gesehen haben, weil sie rotzbesoffen bei der bar hängen geblieben sind. traurig sowas. mir muss das heute nicht mehr passieren - und das genieße ich, jeden tag!

lg
vali
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Viele Male schaut der Wille durchs Fenster,
ehe die Tat durch das Tor schreitet.
(Erasmus von Rotterdam)
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Johanna
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BeitragVerfasst am: Mo 09.02.2009 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

Oh weh, ja Verzichtgedanken...

wir würden auf SO VIELES verzichten!

...auf eine schöne pralle Fettleber, auf die herrlichen gemeinsamen Touren durch das pulsierende Leben, auf das luftreinigende Gebrüll, wenn wir mal wütend sind, auf die spaßige Autosuche nach dem unterhaltsamen Kneipenabend, auf das befreiende Erbrechen, den netten Kater (der so schön melancholisch stimmt), die vielen tollen Freunde, die einen nie hängen lassen.

Nein wir sind schlauer: wir verzichten auf Stress mit dem Chef (wie jeder Chef ist er ein AR*** und wir werden ihm nie mehr in den seinigen hinein kriechen müssen), auf tiefsinnige Gedanken -die eh nix bringen, auf gnädige Erinnerungslücken, auf Apettitlosigkeit -die uns eine tolle Figur beschert.

Wir verzichten niemals auf das zwar etwas dümmliche, aber kostenlose Mitleid unserer Mitmenschen und auf das erhebende Gefühl, ein richtig cooles, wildes, rebellisches Leben zu führen!:evil4:
Nicht so wie die Langweiler und Weicheier, die brav Tag für Tag ihren beknackten Job machen, abends bieder auf dem Sofa verblöden und dabei noch tatsächlich glauben, sie hätten die Zufriedenheit mit ganz großen Löffeln gefressen...

Haha.*Hicks*
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Johanna
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BeitragVerfasst am: Mo 09.02.2009 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

...waren nur ein paar Visionen aus meinem Notfallkoffer...

Liebe Grüße
Johanna (nüchtern, bieder, zufrieden)
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Ariella
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BeitragVerfasst am: Mo 09.02.2009 01:10    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Panther,

ein sehr interessantes Thema, was du da eröffnet hast zwinkern:

Hm, also, ich kann und möchte in Zukunft darauf verzichten:

- einen Job anzunehmen, wo man mich unbedingt will, weil man mich so gut (miss)brauchen kann und der mir von vornherein irgendwie nicht gefällt...

- mit Menschen in Kontakt zu treten oder zu bleiben, die mir nicht gut tun

- mich in Situationen zu begeben, die mir weder Spaß noch Freude noch irgendwie etwas Positives bringen

- an Symptomen herumzudoktorn, mit Medikamenten oder Therapien, ohne die genaue Ursache zu kennen und nur im Vertrauen darauf, dass die Ärzte und Therpeuten meinen Körper besser kennen, als ich selbst

- Menschen zu Vertrauen, denen ich noch gar nicht vertrauen kann (das ist für mich wohl die schwierigste Übung, aber darauf würde ich am liebsten sofort verzichten mr. green )

Und noch einiges mehr, aber jetzt bin ich müde und auf meinen Schlaf möchte ich auf keinen Fall verzichten zwinkern:

Und auf meine Nüchternheit und Klarheit, auf meine Wahrnehmungsfähigkeit und auf mein Bauchgefühl, dass endlich wieder besser funktioniert, seitdem ich nichts mehr trinke. Darauf möchte ich auf keinen Fall mehr verzichten.

Liebe Grüße und Gute Nacht Ihr Lieben
Ariella
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panther
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BeitragVerfasst am: Mo 05.09.2011 06:34    Titel: Antworten mit Zitat

Wir haben ja einige Neue die sich gerade mit Verzichtgedanken und Suchtgedächnis plagen/auseinandersetzen.

Drum werde ich beide Threads mal hochschieben und vielleicht kann der eine oder andere den neuen seine erfahrungen und gedanken hier lassen.
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Maikaefer
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BeitragVerfasst am: Fr 09.09.2011 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Zu diesem Thema fällt mir ein:

Ich habe neue Rituale eingeführt.

Ein Beispiel:
Damit ich nicht jeden Tag ein Verzicht empfinden musste
durch das Heimkommen, am Keller vorbeilaufen und den Gedanken an Alkohol zu nah an mich heranlassen führte ich sofort ein:
Ein Abend in der Woche traf ich mich nach der Arbeit mit einer
Freundin zu einem "strammen Spaziergang" (mit dem positiven Nebeneffekt: Bewegung, frische Luft und Unterhaltung).
Das mache ich heute noch...
aus dem angeblichem "Verzicht" wurde ein "Gewinn" an Lebensqualität.
****
Ablenkung durch Veränderungen.

Mir das Gönnen, worauf ich Lust hatte - bewußt!
Ich darf das.
Somit wurde aus "Verzicht" eine "Belohnung".
Ich darf das heute, weil ich auf etwas verzichte, was mir nicht gut tut.
****
Kurzanalyse des Augeblickes bei stark empfundenen Verzichtsgedanken:
Gab es einen besonderen Grund oder Gefühlsbewegung, die hierzu führten?
Wenn ja, diese Situationen für mich besser meiden oder etwas daran
bewußt ändern.
****
Und Tag für Tag ging es besser.

Lieber Gruß

Maikäfer
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panther
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BeitragVerfasst am: Sa 13.10.2012 04:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ich schieb mal den Thread nach oben,
da einige Neue da sind
und doch das Thema Verzichtgedanken hochkommt
vielleicht mag der eine oder andere nochmal schreiben wie er es zu Anfangszeit empfunden hat und wie es heute mit den Verzichtgedanken aussieht
und wie konnte ich den Verzichtgedanken entgegentreten?
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gabriela
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BeitragVerfasst am: Sa 13.10.2012 07:26    Titel: gewinnen nicht verzichten Antworten mit Zitat

ja das stimmt mit den verzichtsgedanken.habe ich auch oft gedacht feier ohne alkohol oh je und erst karneval ohne.den gedanken habe ich eigentlich gar nicht mehr,weil es mir ja gut geht so.der gedanke wenn ich es tun würde das ich wieder von vorne anfangen müßte mit aufhören überwiegt.aber es immer wieder umsetzen immer wieder das positive vor augen halten ist halt nicht ganz leicht.natürlich gibt es momente wo man denkt was hat man denn noch großartig v.leben aber dann wieder ist leben alk?dann sage ich mir auch immer wieder die gedanken daran werden weniger ganz weggehen werden sie wohl nie.bei ganz vielen dingen habe ich immer gedachte das geht nicht ohne,jetzt stelle ich immer mehr fest das so vieles sogar schöner ist ohne.alles was man macht sind klare bewußte entscheidungen und nicht unter einfluß v.alk.die man dann bereut.ich rufe mir auch alle negativen sachen die man gemacht hat erlebt hat mit alk.ins gedächtnis und das das nicht sschön war.verzichtet habe ich auf viele schöne dinge weil ja alk wichtiger war.die kann ich aber jetzt machen und muß darauf nicht verzichten.l.g.gabi
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uwe53
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BeitragVerfasst am: Sa 13.10.2012 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

das denken an alk ist allgegenwärtig bei mir. besonders schlimm sind solche situationen, wenn ich an einem biergarten vorbeikomme, wo ich laue nächte trinkender weise verbrachte. das war ne schöne zeit, wir hatten viel spass dabei. alles weg, ich mache heute große bogen um solche biergärten, weil es auch ne schöne zeit war.
ich muß dazu sagen, ich bin nicht groß in der öffentlichkeit aufgefallen. selbst mein nachbar fiel aus allen wolken, als er davon erfuhr. gesoffen habe ich fast ausschließlich heimlich, sonst habe ich versucht mich zu beherrschen.
ein arzt sagte mal zu einer freundin von mir, irgendwann saufen sie alle wieder. das ist hängen geblieben und da will ich nie mehr hin.

lg uwe
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Bikerchen
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BeitragVerfasst am: Sa 13.10.2012 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

Am Anfang war es sicher der Verzicht auf Alkohol .
Das nicht mehr dürfen war schlimm , kam mir da oft wie ein Aussenseiter vor . Dann Stellten sich die ersten positiven Dinge meiner Trockenheit ein und der Wille aufzuhören war da : Ich wollte nicht mehr trinken .
Nun war es eher ein innerer Kampf mit meiner Sucht bis ich mal merkte das dieser Kampf zwecklos ist und der Alkohol nicht mein Feind war , eher mir viel geholfen hatte , ich nur nicht mit ihm umgehen konnte .
Dann kam die wichtigste Einsicht : Ich muss nicht mehr trinken , ich kann andere Strategien anwenden anstatt zu trinken .

Soweit mein Gedanke und meine Erfahrungen zum Thema Verzicht
_________________


Gruss Bikerchen

Am Abend wird man klug für den vergangenen Tag ,
doch niemals genug für den , der kommen mag ( Friedrich Rückert)
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gabriela
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BeitragVerfasst am: So 14.10.2012 07:23    Titel: biergärten Antworten mit Zitat

ja uwe da haste recht.das ist ja das schlimme das man auch mal denkt alles war ja nicht schlecht.letzt hatte ich auch ein gespräch mit einer bekannten die sagte dann du warst doch kein alkoholiker ,alkoholiker ist doch was anderes.ich habe versucht klarzumachen das sobald der alkohol zur sucht wird und das die menge da gar nicht so die rolle spielt.es ist immer schwer anderen das klar zu machen.mich hat ja keiner besoffen gesehen .aber wenn ich morgens aufgestanden bin und das verlangen da war das hat ja auch keiner mitbekommen.also verzichte ich nicht auf alk sondern diese sucht es tun zu müssen.l.g.gabi
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Aliferris
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BeitragVerfasst am: Mo 15.10.2012 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo allerseits,

anfangs konnte ich mir kaum vorstellen, dass es überhaupt möglich ist, ohne Alkohol leben zu können:
Feiern?
Gemütliche Runde?
Spaß haben?
Lebensfreude?


Geht alles nicht ohne Alk.


Nie wieder. Dachte ich zumindest damals.

Das alte Leben mit Alk lag hinter mir, aber das neue abstinente Leben hatte noch nicht so recht begonnen. Kein Wunder - in einem Lebensalter, in dem für andere die Party erst losging stand ich vor den Trümmern meiner versoffenen und von Drogen zerstörten Existenz. Und die Aussicht, "nie wieder zu dürfen", war alles andere als prickelnd.

Die Gedanken des "Nie wieder" waren fatal. Ein Berg, der nicht zu schaffen war und ist.

Ich wusste aber auch, dass es für mich keine Alternative zur Abstinenz gibt, wenn ich leben will.

Das "nie wieder" ausblenden - Tag für Tag das HEUTE leben war erträglicher. Heute alk- und drogenfrei leben reicht aus. Immer nur für heute.

Nach und nach entwickelten sich bei mir durch die hart erkämpfte Abstinenz Lebensqualität und Zufriedenheit.

Heute habe ich die Freiheit, nicht mehr trinken und Drogen nehmen zu müssen.

Ich will und brauche diese ganzen Stöffchen nicht mehr. Ich gehe heute überall hin, wo es mir gefällt. Ich habe heute Freunde und keine Saufkumpels.

Es hat sich gelohnt. Frei zu sein, das hat was.

Nachahmungseffekt erwünscht.

Ali
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>>Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand - Jeder meint genug davon zu haben.<<
Descartes


>>Dosis facit venenum<<
Paracelsus

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Desteny
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BeitragVerfasst am: Mo 15.10.2012 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Bei mir war es auch das erste auf den Alkohol verzichten zu müssen.
Wie soll das gehen, für mich unvorstellbar, da ich schon als Kind trank es
praktisch gar nicht anders kannte als mich in meine kleine warme Welt
des Alkohols zu flüchten.

Aber wenn ich nicht Sterben wollte musste ich aufhören zu trinken.
Ich stand vor der Wahl und entschied mich für das Leben.
Nur wie das gehen sollte wusste ich noch nicht. Am meisten Angst hatte
ich vor den Nächten, denn dann kamen die Träume die ich immer weg
getrunken hatte.

Ich nahm den Rat an, es nur für *Heute* so zu sehen und mit der Zeit
entwickelte ich Strategien das aus dem Verzicht eine Bereicherung für
mich wurde.

Ich wusste, dass ich ab nun ein komplett anderes Leben führen musste
wenn ich trocken bleiben wollte.

Also trennte ich mich von allem was mir schadete. Sogenannte Freunde,
Familie , meine ganze vorherige Lebensführung.

Ich wählte für mich ein Leben was für mich Lebenswert ist und vor allem
auch machbar.
Ich lernte für mich Kritik wie ich lebe zu überhören denn es ist mein Leben
und nicht das der anderen die es anpickst.
Ich lernte, was ich vorher nie konnte und wo ich immer noch dabei bin, es
ihres sein zu lassen.
Klappt noch nicht immer aber immer öfter ...wie man es so schön sagt.

Heute kann ich sagen , ich verzichte auf nichts weil es mir auch nicht fehlt.
Ich mag mein Leben so wie es jetzt ist, bescheiden aber meins ohne auf
etwas verzichten zu müssen.
_________________
Liebe Grüße
Desteny

*Meine innere Zufriedenheit ist eine Heimkehr zu mir Selbst*
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Maikaefer
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BeitragVerfasst am: Mi 01.05.2019 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hole mal das Thema hoch und möchte heute zum Thema "Verzichtgedanken" ergänzen:

Maikaefer hat Folgendes geschrieben:
Und Tag für Tag ging es besser.

Das schrieb ich vor vielen Jahren.
Es war so und heute kann ich sagen:
Es geht mir sehr gut da ich heute ohne Alkohol leben kann und dies für mich heute keinerlei Verzicht bedeutet. Nein, eher ein Reingewinn.

Ich bin froh und dankbar, dass ich durch das, was ich hier in Forum und in meiner realen Selbsthilfegruppe gelernt und erfahren habe, so weit gekommen bin
und mich über jeden Tag freuen kann.

Das hätte ich vor bald neun Jahren nicht gedacht.
Es ist möglich, sich aus den Ketten der Alkoholsucht zu befreien.
Der erste Schritt kann mit einer Anmeldung hier sein.
Nur: den ersten Schritt muss man selber gehen.

LG
Maikäfer
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Marc
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BeitragVerfasst am: Do 02.05.2019 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Maikäferin,
das erste was mir zum Wort Verzicht in Bezug auf Alk und Trockenheit einfiel war ein etwas altkluger Gedanke. Etwa so wie:
"Wer für seine Trockenheit auf Alkohol verzichtet, hat es schwer trocken zu bleiben"

Habe im Duden mal ein par Synonyme dazu nachgeschlagen

Synonyme für Alkohol sind laut Dudeen:
Ethylalkohol, Spiritus, Weingeist; (Fachsprache) Sprit
alkoholisches/geistiges Getränk, Spirituose; (umgangssprachlich) Sprit; (salopp) Stoff; (scherzhaft) Zielwasser; (umgangssprachlich scherzhaft) Sorgenbrecher; (umgangssprachlich abwertend) Fusel; (landschaftlich, besonders rheinisch) Schabau; (Fachsprache, sonst veraltend) Branntwein

Synonyme für Sucht sind laut Duden:
Abhängigkeit, Hörigkeit, Laster, Schwäche, schwacher/wunder Punkt, Süchtigkeit, Unfreiheit
Besessenheit, Drang, Durst, Hang, Hunger, Leidenschaft, Neigung, Passion, Trieb, Verlangen, Zwang; (gehoben) Fieber; (bildungssprachlich) Manie


Synonyme für Verzicht sind laut Duden:
Abgang, Aufgabe, Einstellung, Entbehrung, Enthaltsamkeit, Entsagung, Hingabe, Karenz, Karenzzeit, Opfer, Trennung

Synonyme für Erlösung sind laut Duden:
Befreiung, Rettung; (gehoben) Errettung
Entlastung, Entschärfung, Entspannung, Erleichterung


und zuletzt noch die Synonyme für Befreiung laut Duden:
Erlösung, Gefangenenbefreiung, Rettung; (gehoben) Errettung
Emanzipation, Emanzipierung
Erlösung, Heilung
Arbeitsbefreiung, Beurlaubung, Freistellung, Suspendierung, Suspension; (bildungssprachlich) Dispensation, Dispensierung; (katholische Kirche) Dispens

Meine ersten Versuche zur Trockenheit empfand ich als Verzicht , ich befand mich fast ständig in einem Defizitgefühl.

Ich dachte damals, dass ich diesen Verzicht nur dauerhaft lange genug trainieren und ertragen muss, damit es sich dann irgendwann nicht mehr wie ein Verzicht und Defizit anfühlt.

Letztlich wurde ich dann aber erst trocken, als ich die Trockenheit und "keinen Alkohol mehr trinken müssen" als Beferiung und Erlösung betrachtet und empdunden habe.

Lieben Gruß vom Marc
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Das Glück kann man nirgends so gut, wie in sich selber finden.
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salomox3
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Beiträge: 7894

BeitragVerfasst am: Do 02.05.2019 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube das dieser Verzichtgedanke erstmal bei jedem Auftritt, der sich entscheidet den Weg in eine anhaltende Abstinenz zu gehen. In meiner aktiven nassen Zeit merkte ich sehr wohl, dass mit meinen Trinkverhalten etwas nicht stimmt. Doch alleine schon der Gedanke auf Alkohol verzichten zu müssen führte zur Verharmlosung und zum Selbstbetrug.
So ging ich diesen Weg also weiter, bis eben nichts mehr ging.

Es ist wohl ein Entwicklungsweg von: „Ich darf nicht“, „ich will nicht“ und „ich brauch nicht“, der in eine anhaltende Abstinenz führt und gerade dieser erste Schritt, „ich darf nicht“, hat viel mit Verlust zu tun. Das Ganze ist auch logisch denn nicht immer war Alkohol lebenszerstörend und ich selbst erinnere mich noch heute an so viele schöne Lebensabschnitte in denen natürlich Alkohol getrunken wurde.

Wählt man den Weg der eigenen Abstinenz so liegt der Grund meist darin, dass man sein Leben mit Alkohol nicht mehr auf die Reihe bekommt. Sich vom Alkohol trennen heißt sein Leben zu verändern und so ist es dann als wenn man nach langer Zeit seine eigene Wohnung aufräumt, sich von Dinge trennt die keinen Platz mehr in dieser Wohnung haben und an denen dennoch so viele Erinnerungen hängen.

Ich glaube das der Verzicht auf etwas auch immer einen Verlust mit sich bringt. Gerade beim Alkohol, den man jahrelang ins eigene Leben integriert hat, ist dieser Verlustgedanke wohl am größten. Doch genau das resultiert aus dieser Abhängigkeit die man verfallen ist, es ist dieses innere Verlangen, etwas das diesen Verlustgedanken seine eigentliche Stärke verleiht.

Weiß man das, kann man dieses Verlustgefühl richtig zuordnen ist es auch mit dem Verzicht auf Alkohol nicht mehr ganz so schwer. So räumt man also seine eigene Wohnung weiter auf und legt auch den Alkohol zu den Sachen, die im jetzigen Leben keinen Platz mehr haben und in den Sperrmüll wandern. Was bleibt sind die Erinnerungen an gute und schlechte Zeiten, doch die sollten auf dem Weg ins „ich will nicht“ keine wesentliche Rolle mehr spielen. smile

LG, Klaus
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