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Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Selbsthilfe-Alkoholiker-Forum für Betroffene und Angehörige bei Suchtproblemen mit Alkohol Foren-Übersicht -> Mein Partner oder Familienangehöriger trinkt - kann ich ihm helfen?
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kuschel
Topuser
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Anmeldedatum: 01.10.2006 22:10
Beiträge: 830
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: Fr 13.04.2007 10:43    Titel: Hören Sie auf zu helfen Antworten mit Zitat

Folgender Bercht ist zu lesen in der Zeitschrift BRIGITTE 8/2007:

Was Sie für einen Suchtkranken Partner tun sollten und wie Sie sich selbst damit stärken können

LASSEN SIE IHN INS OFFENE MESSER RENNEN
Er kommt völlig betrunken nicht aus dem Bett? Sie schützen beim Chef keine Erkältung vor. Er liegt fantasierend im Badezimmer? Sie reden ihn bei den Freunden nicht mit dem unangekündigten Besuch der Schwiegermutter heraus. Und stottern Sie nichts von Medikamenten und Nebenwirkungen, wenn er sich lallend auf dem Partybuffet abstützt. Sucht schafft Probleme. Und die soll der Suchtkranke auch zu spüren bekommen. Sie helfen ihm nicht damit, wenn Sie die Konsequenzen seiner Sucht decken.

KONTROLLIEREN SIE IHN NICHT
Zählen sie keine Flaschen, schließen Sie keine Medikamente weg. Ein Suchtkranker kommt immer an seine Mittel. Jeder Versuch, die Kontrolle für den anderen zu übernehmen, laugt Sie aus- und gibt ihm die Möglichkeit, seine Verantwortung auf Sie abzuwälzen.

STREITEN SIE SICH
Lassen Sie sich nichts versprechen, hoffen Sie nicht im Stillen, sondern konfrontieren Sie ihn deutlich mit den Problemen, die Sie mit seinem Verhalten haben. Aber nur, wenn er nüchtern ist.

ZIEHEN SIE SICH ZURÜCK, WENN ER DRAUF IST
Feien Sie nicht mit. Ist er berauscht, gehen Sie raus und machen Sie die Tür hinter sich zu. Mit dem zugedröhnten Mann wollen Sie nichts zu tun haben. Entziehen Sie ihm ihren Trost, wenn er mit Drogendepressionen angekrochen kommt.

BRINGEN SIE IHM ZUM ZWEIFELN
Sagen Sie nicht: Jetzt will ich erst mal sehen, ob er das auch durchhält. Oder: Das muss er mir erst mal beweisen. Unterstützten Sie vorbehaltlos jede Bewegung, die in die richtige Richtung geht; Selbstkritik, innere Auseinandersetzung, Zweifel, Suche nach Hilfe und Therapie.

BRECHEN SIE DAS SCHWEIGEN
Sprechen Sie mit Freunden, Familie und Arbeitskollegen über seine Sucht. Mitwisser zu haben, entlastet und befreit. Versuchen Sie in Gesprächen mit vertrauten Menschen herauszufinden: Was kann ich aushalten? Was bin ich bereit, noch mitzutragen? Die Grenzen des Erträglichen lassen sich nicht mit dem Partner abstecken. Er wird nur seine Sucht verteidigen.

DROHEN SIE MIT KONSEQUENZEN
Sie haben eine Menge in die Waagschale zu werfen. Ihre Bereitschaft zuzuhören, mit ihm in einem Bett zu schlafen, für ihn einzukaufen, für ihn Geld zu verdienen- das alles können Sie ihm entziehen. Ist er jeden Abend blau? Trennen Sie die Schlafzimmer. Stellen Sie alle Flaschen, die herumliegen, zu ihm ins Zimmer. Halten Sie einen gepackten Koffer bereit. Aber drohen Sie nie mit etwas, was Sie nicht realisieren werden.

LEBEN SIE IHR LEBEN
Verabreden Sie sich, gehen Sie aus. Machen Sie was, was Ihnen gut tut - ohne ihn dabei einzuplanen.

Ausstiegs- und Check-yourself-Programme gibt es beispielsweise auf folgenden Internetseiten:
www.drogen-und-du.de und
www.drugcom.de
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Simone
Gast





BeitragVerfasst am: So 28.10.2007 08:57    Titel: Antworten mit Zitat

habe Den Bericht grad gelesen und finde Ihn gut,vllt. lesen hier mal viele Angehörige
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Beate
Topuser
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Anmeldedatum: 23.03.2007 10:03
Beiträge: 233

BeitragVerfasst am: Mo 29.10.2007 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kuschel,


danke für die Einstellung des Berichtes!
Er ist meiner Meinung nach sehr hilfreich und einige der inhaltlichen Punkte habe ich davor schon erfolgreich umgesetzt.

Als Angehörige muß ich nicht alle Situationen ertragen, ich darf Ausbrechen , wenn es mir nicht mehr gut tut.

Wer etwas haben möchte das er noch nie hatte, wird etwas tun müssen, was er noch nie tat.

LG
Beate

_________________
Leben ist Zeichnen ohne Radiergummi
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Simone
Gast





BeitragVerfasst am: Mi 19.12.2007 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

und nochmal möchte ich diesen Beitrag "vorstellen"
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Christa
Topuser
Topuser


Anmeldedatum: 29.04.2006 09:04
Beiträge: 6978

BeitragVerfasst am: Sa 29.01.2011 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

Thema hochschieb zwinkern:
_________________
Ich wünsche, was mein Herz laut spricht:
Sei glücklich und verzage nicht!
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zenia
Eroberer
Eroberer


Anmeldedatum: 04.01.2017 12:01
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: Mi 11.01.2017 15:41    Titel: familie einbeziehen Antworten mit Zitat

wenn man beziehungsprobleme hat, die ich als angehörige (freundin) der alkoholsucht "unterstelle", so wird hier geraten, mit der familie zu sprechen, jedenfalls es nicht zu verschweigen.
das kommt mir schon hart rüber, wenn ich mir vorstelle, jemanden praktisch noch vorzuführen und anzuklagen, ihm sozusagen in den rücken zu fallen, denn eigentlich leidet er ja trotzdem unter dieser sucht......
meine (unsere) beziehung ist jetzt mal beendet, denn weder er noch ich möchten hier weiter machen wo wir stehen........er trinkt immer wieder viel, will das zumindest offensichtlich nicht verändern, sieht kein problem darin. ich habe viel übernommen um die beziehung immer wieder zu "retten".....ziehe mich jetzt aus der beziehungsgestaltung total zurück.
aber trotzdem, die verwandten mit einzubeziehen, das käme wir das bilden einer koalition vor und ist dann letztendlich wieder nichts als ein machtkampf.....und davon hatten wir bedauerlicherweise genug in den letzten jahren. wie seht ihr das?
ich weiß, er hasst es, wenn ich andere (v.a. seine familie) über unsere probleme informieren würde. und wozu sollte es auch gut sein? wäre ja doch auch wieder manipulatives verhalten und somit coabhängigkeit.
zenia
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Heide
Administrator
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Anmeldedatum: 28.09.2007 22:09
Beiträge: 7664
Wohnort: Bayern

BeitragVerfasst am: Mi 11.01.2017 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zenia,

Zitat:
wenn man beziehungsprobleme hat, die ich als angehörige (freundin) der alkoholsucht "unterstelle", so wird hier geraten, mit der familie zu sprechen, jedenfalls es nicht zu verschweigen.
das kommt mir schon hart rüber, wenn ich mir vorstelle, jemanden praktisch noch vorzuführen und anzuklagen, ihm sozusagen in den rücken zu fallen, denn eigentlich leidet er ja trotzdem unter dieser sucht......
Ich bin auch Angehörige, habe mich vor einigen Jahren meines Sohnes wegen im Forum angemeldet. Weiss aber auch wie es ist, eine Beziehung mit einem alkoholkranken Mann zu führen, da mein Ex-Mann dies war.

Ich habe den Text nicht so verstanden, das man seine Beziehungsprobleme mit der Familie besprechen, bzw. sie vor ihnen nicht verschweigen soll.

Das würde ich auch nicht tun wollen. Zum Teil wegen ähnlicher Einwände, wie du sie beschrieben hast.

Ich denke aber, das man die Erkrankung an sich, nicht vor der Familie verschweigen sollte.
Keine Entschuldigung parat haben, wenn der Alkoholkranke zb. nicht an Familienfeiern teilnehmen kann, weil er gerade trinkt, oder seinen Rausch ausschlafen muss.
Seinen Alkoholkonsum nicht verharmlosen. So in der Art: ... ach das bisschen beschwipst sein, auf Feiern und dergl. wird halt mal getrunken. Es trinkt doch jeder, usw.

Vielmehr sollte man ehrlich sagen, warum der Partner nicht pünktlich ist, warum er vielleicht gar nicht erscheint.
Warum man eventuell selbst schlecht drauf ist, mit den Gedanken nicht beim Gegenüber sondern beim Partner ist.

In der Regel wissen Freunde und Verwandte eh oft viel früher "was Sache ist", als man selbst.

Ich denke heute, je offener man mit der Erkrankung des Partners oder auch Kindes, so wie bei mir jetzt, umgeht, desto weniger muss man verharmlosen, vertuschen, entschuldigen und beschönigen.

Und man erfährt meist viel leichter, einfacher Hilfe und Unterstützung.


Lb. Gruss
Heide
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zenia
Eroberer
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Anmeldedatum: 04.01.2017 12:01
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: Mi 11.01.2017 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

liebe heide, vielen dank für deine gedanken. ich dachte auch darüber nach und ja, wenn es eine andere erkrankung wäre, würde ich ja auch bescheid geben und ich würde es auch verstehen müssen, wenn mein partner meiner familie berichtet, wenn er sich ernsthafte und berechtigte sorgen machen müsste. auch wenn es mir vielleicht nicht recht wäre.......insofern, ja, man muss nicht mit verstecken spielen......
lg zenia
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Maikaefer
Moderatorin
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Anmeldedatum: 09.06.2010 14:06
Beiträge: 11202

BeitragVerfasst am: So 22.11.2020 08:33    Titel: Antworten mit Zitat

Der Bericht ist 13 Jahre alt aber immer noch aktuell.
Es gilt nicht nur für das Verhalten, wenn der Partner oder Familienangehörige Alkohol trinkt sondern auch allgemein, wenn Drogen in einer Beziehung eine Rolle spielen.

Ein Punkt kannst du / können Sie heute schon umsetzen:


"BRECHEN SIE DAS SCHWEIGEN
Sprechen Sie mit Freunden, Familie und Arbeitskollegen über seine Sucht. Mitwisser zu haben, entlastet und befreit. Versuchen Sie in Gesprächen mit vertrauten Menschen herauszufinden: Was kann ich aushalten? Was bin ich bereit, noch mitzutragen? Die Grenzen des Erträglichen lassen sich nicht mit dem Partner abstecken. Er wird nur seine Sucht verteidigen."

Rede mit uns.

LG
Maikäfer
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Maikaefer
Moderatorin
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Anmeldedatum: 09.06.2010 14:06
Beiträge: 11202

BeitragVerfasst am: Mo 05.04.2021 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ich brach das Schweigen vor ca. 10,5 Jahren:
Ich meldete mich hier im Forum an und fing an darüber zu reden.
Über mein Problem mit dem Alkohol - sowohl mein eigener Konsum als auch über den Konsum in meinem nahen Umfeld.
Mein ursprüngliches Problem mit dem Alkohol war als Angehörige.
Der eigene Mißbrauch (und später Abhängigkeit) kam später dazu.

Meine Anmeldung her war der erste Schritt in die richtige Richtung... ich fand mein Weg in ein neues Leben.

Komm zu uns und fang an zu reden.
Es lohnt sich wirklich!

LG
Maikäfer
_________________
Und plötzlich weißt du:
Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen. (Meister Eckhard)
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